Weitere Entscheidung unten: OLG München, 12.12.2013

Rechtsprechung
   BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13   

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https://dejure.org/2015,20805
BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13 (https://dejure.org/2015,20805)
BGH, Entscheidung vom 09.06.2015 - II ZR 420/13 (https://dejure.org/2015,20805)
BGH, Entscheidung vom 09. Juni 2015 - II ZR 420/13 (https://dejure.org/2015,20805)
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Volltextveröffentlichungen (19)

  • rechtsprechung-im-internet.de

    § 133 BGB, § 157 BGB, § 242 BGB, § 705 BGB, §§ 705 ff BGB
    Gesellschaftsvertrag einer Publikumspersonengesellschaft: Regelung über die Zustimmungspflicht des Gesellschafters zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht

  • IWW

    § 707 BGB, § 562 Abs. 1 ZPO, § 563 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3 ZPO

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Zustimmungspflicht des Gesellschafters einer Publikumspersonengesellschaft zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht in besonders gelagerten Ausnahmefällen

  • zip-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)

    Zur gesellschafterlichen Treuepflicht bei "Sanieren oder Ausscheiden"

  • grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)

    Zustimmungspflicht des Gesellschafters zu seinem Ausscheiden aus gesellschaftlicher Treuepflicht, Sanieren oder Ausscheiden

  • Betriebs-Berater

    "Sanieren oder Ausscheiden" - Zustimmungspflicht des sanierungsunwilligen Gesellschafters einer Publikumsgesellschaft

  • zfir-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)

    BGB §§ 133, 157, 242, 705 ff.
    Zur gesellschafterlichen Treuepflicht bei "Sanieren oder Ausscheiden"

  • rewis.io

    Gesellschaftsvertrag einer Publikumspersonengesellschaft: Regelung über die Zustimmungspflicht des Gesellschafters zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht

  • ra.de
  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)

    Gesellschaftsvertragliche Regelungen zur Treuepflicht

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 133; BGB § 157; BGB § 242
    Zustimmungspflicht des Gesellschafters einer Publikumspersonengesellschaft zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht in besonders gelagerten Ausnahmefällen

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)

    ?Sanieren oder Ausscheiden?: Treuepflichten der Gesellschafter eines Immobilienfonds in Sanierungsfällen

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)

    Allgemeine Treuepflicht, antiziperte Zustimmung, Auslegung des Gesellschaftsvertrages, Ausscheiden eines Gesellschafters, objektive Auslegung des Gesellschaftsvertrags, Publikumspersonengesellschaft, Sanieren oder Ausscheiden

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Zustimmungspflicht eines Gesellschafters zu Sanierungsbemühungen der Gesellschaft

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Zustimmungspflicht eines Gesellschafters zu Sanierungsbemühungen der Gesellschaft

Besprechungen u.ä. (3)

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2015, 2882
  • ZIP 2014, 1172
  • ZIP 2015, 1626
  • ZIP 2015, 63
  • MDR 2015, 1143
  • DNotZ 2016, 306
  • WM 2015, 1635
  • BB 2015, 2704
  • DB 2015, 1951
  • NZG 2015, 995
 
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Wird zitiert von ... (31)Neu Zitiert selbst (7)

  • BGH, 25.01.2011 - II ZR 122/09

    Wirtschaftliche Schieflage einer Publikumspersonengesellschaft: Pflicht der nicht

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Ein Gesellschaftsvertrag kann allerdings diese Treuepflicht ausdrücklich oder im Wege der Auslegung konkretisierende Regelungen enthalten, die insbesondere die aus der Treuepflicht folgende Zustimmungspflicht für bestimmte Sachverhalte einschränken oder an weitere Voraussetzungen knüpfen (Fortführung von BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 - Sanieren oder Ausscheiden und BGH, Urteil vom 25. Januar 2011, II ZR 122/09, ZIP 2011, 768).

    Das Berufungsgericht ist rechtsfehlerfrei davon ausgegangen, dass die Grundsätze über die aus Treuepflichtgesichtspunkten folgende Zustimmungspflicht nicht nur bei Publikumspersonengesellschaften in der Rechtsform einer offenen Handelsgesellschaft, sondern auch - wie im hier gegebenen Fall - bei Publikumsgesellschaften in der Rechtsform der Gesellschaft bürgerlichen Rechts Anwendung finden (BGH, Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 ff. zur Anwendung dieser Grundsätze auf eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts; Wertenbruch in Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, HGB, 3. Aufl., § 105 Rn. 105; Oetker/Weitemeyer, HGB, 4. Aufl., § 109 Rn 22 mwN).

    Ebenso frei von Rechtsfehlern hat das Berufungsgericht in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Senats angenommen, dass zur Annahme der Sanierungsbedürftigkeit der Klägerin nicht erforderlich ist, dass sie im Zeitpunkt der Beschlussfassung bereits zahlungsunfähig war; vielmehr reicht eine in absehbarer Zeit konkret drohende Zahlungsunfähigkeit, wie sie hier von der Klägerin zum Ende des Jahres 2010 behauptet worden und zu ihren Gunsten revisionsrechtlich zu unterstellen ist, aus (vgl. BGH, Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 1, 24).

    Die Zustimmung kann dabei sowohl antizipiert durch eindeutige Regelung im Gesellschaftsvertrag erfolgen als auch durch Zustimmung zu einem Beschluss, durch den - nachträglich - eine Ausschlussregelung in den Gesellschaftsvertrag eingefügt wird (BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 16 - Sanieren oder Ausscheiden; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 18).

    Die Verpflichtung eines einzelnen Gesellschafters, einer notwendig gewordenen Änderung zuzustimmen, ist daher anzunehmen, wenn dem schützenswerte Belange des einzelnen Gesellschafters nicht entgegenstehen (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 23 - Sanieren oder Ausscheiden; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 20 jew. mwN; Wertenbruch in Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, HGB, 3. Aufl., § 105 Rn. 104 f.; Oetker/Weitemeyer, HGB, 4. Aufl., § 105 Rn. 57; Olzen/Loschelder in Staudinger, BGB [2015], § 242 Rn. 1006; Sassenrath in Westermann/Wertenbruch, Handbuch der Personengesellschaften, Stand: 05/2015, § 26 Rn. 587b; grds. zustimmend auch Münch KommBGB/Schäfer, 6. Aufl., § 707 Rn. 11 jew. mwN; s. auch Grunewald, Festschrift G.H. Roth, 2011, S. 187 ff.; K. Schmidt, JZ 2010, 125 ff.; a.A. T. Schöne, ZIP 2015, 501 ff.; ders., GmbHR 2015, 337 ff.).

    c) Der Gesellschaftsvertrag bildet die Grundlage der gesellschafterlichen Treuepflicht und bestimmt damit auch deren Inhalt und Umfang; der einzelne Gesellschafter ist nur insoweit verpflichtet, wie er es im Gesellschaftsvertrag versprochen hat (BGH, Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 21 mwN).

    Eine die Zustimmungspflicht des nicht sanierungswilligen Gesellschafters ausschließende Regelung hat der Senat im Wege der Auslegung den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages entnommen, der seiner Entscheidung vom 25. Januar 2011 (II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 ff.) zugrunde lag.

    Anders als im Fall der Senatsentscheidung vom 25. Januar 2011 (II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 ff.) wird in § 3 AVB II hinsichtlich der Rechtsfolgen einer Nichtzahlung nicht auf § 4 Nr. 5 AVB II verwiesen und umgekehrt verweist § 4 AVB II für die Rechtsfolgen der nicht als Gesellschafterpflicht ausgestalteten Nachfinanzierung nicht auf die Rechtsfolgen des § 3 AVB II. Regelungen zu einer nach der Bauerrichtungsphase erforderlich werdenden Kapitalerhöhung finden sich weder in § 3 noch in § 4 AVB II.

    Solange der Gesellschaftsvertrag, wie hier - anders als im Fall der Senatsentscheidung vom 25. Januar 2011 (II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 ff.) und auch nach Ansicht des Berufungsgerichts - keine die Erwartungshaltung der sanierungswilligen Gesellschafter einschränkende Regelung bezüglich der Zustimmung der nicht sanierungswilligen Gesellschafter zu ihrem Ausscheiden enthält, bleibt es vielmehr bei dem Grundsatz, dass die gesellschafterliche Treuepflicht in jedem Gesellschaftsverhältnis auch ohne entsprechende Regelung ergeben kann, dass die Gesellschafter in besonders gelagerten Ausnahmefällen verpflichtet sind, einem ihre Gesellschafterstellung aufhebenden Beschluss der Gesellschafterversammlung zuzustimmen.

  • BGH, 19.10.2009 - II ZR 240/08

    "Sanieren oder Ausscheiden"

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Ein Gesellschaftsvertrag kann allerdings diese Treuepflicht ausdrücklich oder im Wege der Auslegung konkretisierende Regelungen enthalten, die insbesondere die aus der Treuepflicht folgende Zustimmungspflicht für bestimmte Sachverhalte einschränken oder an weitere Voraussetzungen knüpfen (Fortführung von BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 - Sanieren oder Ausscheiden und BGH, Urteil vom 25. Januar 2011, II ZR 122/09, ZIP 2011, 768).

    Da das Berufungsgericht insoweit keine Feststellungen getroffen hat, ist zugunsten der Klägerin weiter revisionsrechtlich zu unterstellen, dass sie sanierungsfähig war, d.h., dass im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Versuch, die Gesellschaft unter Aufbringung neuen Kapitals zu sanieren, verglichen mit den Folgen der ansonsten unvermeidlichen Zerschlagung wirtschaftlich sinnvoll war, und dass der Beklagte infolge seines Ausscheidens finanziell nicht schlechter gestellt ist als im Falle der Zerschlagung der Klägerin (vgl. hierzu BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 25 ff. - Sanieren oder Ausscheiden).

    Die Zustimmung kann dabei sowohl antizipiert durch eindeutige Regelung im Gesellschaftsvertrag erfolgen als auch durch Zustimmung zu einem Beschluss, durch den - nachträglich - eine Ausschlussregelung in den Gesellschaftsvertrag eingefügt wird (BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 16 - Sanieren oder Ausscheiden; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 18).

    Die Versäumung der Anfechtungsfrist durch den Beklagten ersetzt diese Zustimmung - wie das Berufungsgericht zutreffend erkannt hat - nicht (BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 16 mwN - Sanieren oder Ausscheiden).

    Die Verpflichtung eines einzelnen Gesellschafters, einer notwendig gewordenen Änderung zuzustimmen, ist daher anzunehmen, wenn dem schützenswerte Belange des einzelnen Gesellschafters nicht entgegenstehen (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 23 - Sanieren oder Ausscheiden; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 20 jew. mwN; Wertenbruch in Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, HGB, 3. Aufl., § 105 Rn. 104 f.; Oetker/Weitemeyer, HGB, 4. Aufl., § 105 Rn. 57; Olzen/Loschelder in Staudinger, BGB [2015], § 242 Rn. 1006; Sassenrath in Westermann/Wertenbruch, Handbuch der Personengesellschaften, Stand: 05/2015, § 26 Rn. 587b; grds. zustimmend auch Münch KommBGB/Schäfer, 6. Aufl., § 707 Rn. 11 jew. mwN; s. auch Grunewald, Festschrift G.H. Roth, 2011, S. 187 ff.; K. Schmidt, JZ 2010, 125 ff.; a.A. T. Schöne, ZIP 2015, 501 ff.; ders., GmbHR 2015, 337 ff.).

    Darauf, dass ein auf dieser Grundlage mit der nach dem Gesellschaftsvertrag erforderlichen Mehrheit gefasster Nachschussbeschluss zwar den zustimmenden Gesellschaftern gegenüber wirksam ist, die zustimmende Gesellschaftermehrheit aber nicht berechtigt, die nicht zustimmenden Gesellschafter wegen der Nichtzahlung auszuschließen (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 17 ff. - Sanieren oder Ausscheiden), kommt es hier nicht an.

    Zum einem geht es im vorliegenden Verfahren, in dem die Klägerin die Zahlung des Auseinandersetzungsfehlbetrags fordert, nicht um die Frage einer (wirksamen) Erhöhung der Beitragspflicht durch antizipierte Zustimmung im Gesellschaftsvertrag, sondern um die Folgen des Ausscheidens des Beklagten (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 21 - Sanieren oder Ausscheiden).

  • BGH, 04.07.2005 - II ZR 354/03

    Zulässigkeit von nachträglichen Beitragserhöhungen in einem geschlossenen

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Der Ansicht der Revisionserwiderung, aus dem Prospekt ergebe sich, dass die Satzung der Gesellschaft keine Ausscheidensregelung für die Zeit nach Fertigstellung des Bauvorhabens enthalte, kann schon deshalb nicht gefolgt werden, weil der Prospekt zur objektiven Auslegung des Gesellschaftsvertrags nur dann herangezogen werden kann, wenn er im Vertrag in Bezug genommen worden ist (BGH, Urteil vom 4. Juli 2005 - II ZR 354/03, ZIP 2005, 1455, 1456 mwN); eine solche Bezugnahme zeigt die Revisionserwiderung nicht auf.

    Der Umstand, dass die Nachschussregelung des Gesellschaftsvertrags aus dem Jahre 1995 nach der Rechtsprechung des Senats (grundlegend: BGH, Urteil vom 4. Juli 2005 - II ZR 342/03, ZIP 2005, 1455, 1456) - für alle Gesellschafter unerkannt - keine hinreichende Grundlage für die Einforderung von Nachschüssen ohne Zustimmung der Gesellschafter bietet, ist in diesem Zusammenhang entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts bedeutungslos.

  • BGH, 15.11.2011 - II ZR 266/09

    Auflösung einer Publikumsgesellschaft: Ermittlung des auf jeden Gesellschafter

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Dies kann der Senat feststellen, da die Auslegung des Gesellschaftsvertrags einer Publikumsgesellschaft objektiv zu erfolgen hat (st. Rspr., siehe nur BGH, Urteil vom 15. November 2011 - II ZR 266/09, BGHZ 191, 293 Rn. 17 mwN).
  • BGH, 25.05.2009 - II ZR 259/07

    Stimmabgabe für eine Beitragserhöhung als Zustimmung

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    cc) Entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts ist die gesellschafterliche Treuepflicht des Beklagten, seinem Ausscheiden zuzustimmen, nicht deshalb zu verneinen, weil die Regelung über die Verpflichtung zur Nachschusszahlung in § 3 Nr. 1 AVB II, gemessen an den Grundsätzen der Senatsrechtsprechung (vgl. nur BGH, Urteil vom 25. Mai 2009 - II ZR 259/07, ZIP 2009, 1373 Rn. 18 mwN), den Anforderungen an eine hinreichende Grundlage für die Einforderung von Nachschüssen nicht genügt, wenn ein Gesellschafter einem darauf gerichteten Beschluss der Gesellschafterversammlung nicht zustimmt oder - hier - der Aufforderung des Geschäftsbesorgers nicht nachkommt.
  • BGH, 19.09.2005 - II ZR 342/03

    Zeitliche Beschränkung der Beteiligung von Managern und Mitarbeitern an der sie

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Der Umstand, dass die Nachschussregelung des Gesellschaftsvertrags aus dem Jahre 1995 nach der Rechtsprechung des Senats (grundlegend: BGH, Urteil vom 4. Juli 2005 - II ZR 342/03, ZIP 2005, 1455, 1456) - für alle Gesellschafter unerkannt - keine hinreichende Grundlage für die Einforderung von Nachschüssen ohne Zustimmung der Gesellschafter bietet, ist in diesem Zusammenhang entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts bedeutungslos.
  • OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13

    Ausschluss eines Gesellschafters aus einer Publikums-Gesellschaft wegen

    Auszug aus BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13
    Das Berufungsgericht (OLG München, ZIP 2014, 1172 ff.) hat zur Begründung seiner Entscheidung im Wesentlichen ausgeführt: Der Beklagte sei nicht aufgrund des Beschlusses vom 2. Dezember 2009 aus der Klägerin ausgeschieden, sondern weiterhin Gesellschafter.
  • OLG Düsseldorf, 23.11.2017 - 6 U 225/16

    Anforderungen an die Mehrheitsverhältnisse bei Entscheidung der Gesellschafter

    Die Auslegung ihres Gesellschaftsvertrages hat objektiv zu erfolgen (st. Rspr., vgl. zuletzt BGH, Urt. v. 09.06.2015 - II ZR 420/13, NZG 2015, 995 Tz. 25).

    Danach bildet vorrangig der Gesellschaftsvertrag die Grundlage der gesellschaftlichen Treuepflicht und bestimmt damit auch deren Inhalt und Umfang; der einzelne Gesellschafter ist nur insoweit verpflichtet, wie er es in dem Gesellschaftsvertrag versprochen hat (BGH, Urt. v. 09.06.2015 - II ZR 420/13, WM 2015, 1635 Tz. 23; Urt. v. 25.01.2011 - II ZR 122/09, NZG 2011, 510 Tz. 21).

  • BGH, 22.01.2019 - II ZR 143/17

    Beschränkung der actio pro socio durch die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht

    Sie ist jedem Gesellschaftsverhältnis ohne ausdrückliche Regelung immanent (BGH, Urteil vom 9. Juni 2015 - II ZR 420/13, NJW 2015, 2882 Rn. 23).
  • BGH, 29.09.2020 - II ZR 112/19

    Die Forderung der GbR gegen ihren Gesellschafter - und die Inkassozession

    Der Gesellschaftsvertrag bildet die Grundlage der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht und bestimmt damit auch deren Inhalt und Umfang (vgl. BGH, Urteil vom 9. Juni 2015 - II ZR 420/13, ZIP 2015, 1626 Rn. 23; Beschluss vom 9. Juni 2015 - II ZR 227/14, DNotZ 2016, 139 Rn. 8; Versäumnisurteil vom 22. Januar 2019 - II ZR 143/17, ZIP 2019, 1008 Rn. 13).
  • KG, 09.11.2017 - 23 U 67/15

    GmbH: Pflicht der Gesellschaft zur Verhinderung der Einreichung einer geänderten

    Das Mehrheitserfordernis des § 53 II GmbHG (3/4-Mehrheit) lässt sich möglicherweise durch eine Öffnungsklausel überwinden, wenn diese als antizipierte Zustimmung aller, auch später hinzutretender Gesellschafter ausgelegt werden kann (vgl. für das Personengesellschaftsrecht BGH, Urteil vom 9. Juni 2015 - II ZR 420/13 Rn. 21 m.w.N.).
  • KG, 23.07.2015 - 23 U 18/15

    Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Mehrheits- und Formerfordernisse bei der

    Das Mehrheitserfordernis des § 53 II GmbHG (3/4-Mehrheit) lässt sich möglicherweise durch eine Öffnungsklausel überwinden, wenn diese als antizipierte Zustimmung aller, auch später hinzutretender Gesellschafter ausgelegt werden kann (vgl. für das Personengesellschaftsrecht BGH, Urteil vom 9. Juni 2015 - II ZR 420/13 Rn. 21 m.w.N.).
  • KG, 06.12.2016 - 21 U 110/14

    Publikumsgesellschaft bürgerlichen Rechts: Ausschluss eines Gesellschafters bei

    Diese wurde wirksam unter Beachtung der Vorgaben der Rechtsprechung (BGH, Urteil vom 19.10.2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1; Urteil vom 25.1.2011, II ZR 122/09, Urteil vom 9.6.2015, II ZR 420/13) durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 21. März 2011 in die Satzung eingefügt.

    Um dies zu vermeiden ist es grundsätzlich zulässig, dass die sanierungswilligen Gesellschafter (im Folgenden auch: "willige Gesellschafter") die Sanierung der Gesellschaft in der Form beschließen, dass unwillige, die keinen Beitrag zur Sanierung leisten, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden (BGH, Urteil vom 19.10.2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1; Urteil vom 25.1.2011, II ZR 122/09, Urteil vom 9.6.2015, II ZR 420/13).

    Erst wenn SoA durch satzungsändernde Mehrheit eingeführt ist, greift die Treuepflicht ein: Hat ein unwilliger Gesellschafter SoA nicht zugestimmt, geschieht sein Ausschluss wegen Nichtzahlung immer noch gegen seinen Willen, dieser Wille ist aber treuwidrig, da er das berechtigte Interesse der satzungsändernden Mehrheit missachtet, nach SoA vorzugehen (vgl. BGH, Urteil vom 19.10.2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1; Urteil vom 25.1.2011, II ZR 122/09, Urteil vom 9.6.2015, II ZR 420/13).

    Davon ist aber nur bei einer ausdrücklichen dahingehenden Satzungsregelung auszugehen (vgl. BGH a.a.O. und BGH, Urteil vom 9.6.2016, II ZR 420/13).

    Die Klägerin muss sich aber so behandeln lassen, als hätte sie zugestimmt, denn durch die Verweigerung ihrer Zustimmung verstößt sie gegen ihre Pflicht zu gesellschafterlichen Treue (BGH, Urteil vom 19.10.2009, II ZR 240/08, BGHZ 183, 1; Urteil vom 25.1.2011, II ZR 122/09, Urteil vom 9.6.2015, II ZR 420/13).

  • OLG Hamm, 20.08.2018 - 8 U 88/16
    Dieser Grundsatz steht unter dem Vorbehalt, dass der Gesellschaftsvertrag keine konkretisierenden Regelungen enthält, die die Zustimmungspflicht im Sanierungsfalls einschränken oder modifizieren, weil die allgemeine Treuepflicht eines Gesellschafters es nicht rechtfertigt, in gesellschaftsvertragliche Regelungen ändernd einzugreifen, nur weil dies für angemessener erachtet wird, jedenfalls wenn und soweit sie sachlich vertretbar sind ( BGH , Beschluss vom 9.6.2015 - II ZR 227/14 - DNotZ 2016, 139, Rn. 8; Urt. v. 9.6.2015 - II ZR 420/13 - NJW 2015, 2882, Rn. 23).

    Er findet auch auf Gesellschaften bürgerlichen Rechts Anwendung ( BGH , Urt. v. 9.6.2015 - II ZR 420/13 - a.a.O., Rn. 17).

    Insofern weicht der Gesellschaftsvertrag von derjenigen Klausel ab, die Gegenstand der Entscheidungen des Bundesgerichts vom 9.6.2015 - II ZR 420/13 - und des Senats vom 26.10.2015 - 8 U 44/15 - war (vgl. Bl. 590 ff. d.A.).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der der Senat folgt, genügt dafür eine bloß drohende Zahlungsunfähigkeit (BGH, Urt. v. 25.1.2011 - II ZR 122/09 -, a.a.O., Rn. 24; Urt. v. 9.6.2015 - II ZR 420/13 -, a.a.O., Rn. 18).

    Zu vergleichen ist hierfür der Liquidationsfehlbetrag bei sofortiger Liquidation mit dem negativen Auseinandersetzungsguthaben bei Ausscheiden aus der fortgesetzten Gesellschaft (vgl. BGH, Urt .v. 9.6.2015 - II ZR 420/13 -, a.a.O., Rn. 32; Wertenbruch , in: Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn, HGB, Bd. 1, 3. Aufl., 2014, § 105 Rn. 105 m.w.N.).

  • OLG Frankfurt, 12.09.2023 - 5 U 116/22

    Keine Anwendung von § 179a AktG auf Publikums-KG

    Der Beteiligungsprospekt könne nach BGH, Urt. v. 9.6.2015 - II ZR 420/13, NZG 2015, 995, 998, Rn. 31, zur Auslegung des Gesellschaftsvertrags nur herangezogen werden, wenn der Gesellschaftsvertrag auf ihn verweise.

    Zutreffend verweist die Beklagte darauf, dass nach BGH, a. a. O., NZG 2015, 995, 998, Rn. 31, der Emissionsprospekt zur objektiven Auslegung des Gesellschaftsvertrags nur herangezogen werden kann, wenn er im Vertrag in Bezug genommen worden ist.

    Dies grenzt die Entscheidung BGH, a. a. O., NJW 2011, 1270, von der vorliegend einschlägigen Entscheidung BGH, a. a. O., NZG 2015, 995, ab.

  • BGH, 09.06.2015 - II ZR 227/14

    Publikums-GbR: Gesellschafterliche Treuepflicht zur Zustimmung zu einer

    Dass ein Oberlandesgericht in einem eine große Anzahl denselben oder vergleichbare Fonds betreffenden Einzelverfahren bei der objektiven Auslegung eines Publikumsgesellschaftsvertrages von derjenigen eines anderen Oberlandesgerichts abweicht (hier zudem von der vereinzelt gebliebenen Entscheidung des Oberlandesgerichts München, ZIP 2014, 1172 ff., die der Senat mit Urteil vom heutigen Tage [II ZR 420/13] aufgehoben hat), rechtfertigt ohne Hinzutreten eines - hier nicht dargelegten und auch sonst nicht ersichtlichen - tatsächlichen oder wirtschaftlichen Gewichts für Allgemeininteressen (vgl. hierzu BGH, Beschluss vom 1. Oktober 2002 - IX ZR 71/02, BGHZ 152, 182, 192) mangels Vorliegens einer abweichend entschiedenen Rechtsfrage die Zulassung wegen Divergenz nicht.
  • BGH, 06.03.2018 - II ZR 1/17

    Auslegung des Beschlusses einer Publikumspersonengesellschaft nach seinem

    Insbesondere bedarf es keiner Entscheidung, ob die Beklagte bzw. die A-Gesellschafter, deren Anteile sie erworben hat, aus gesellschafterlicher Treuepflicht verpflichtet waren, der Sanierungsregelung und der damit verbundenen Ausscheidensfolge zuzustimmen und sie sich daher so behandeln lassen müssen, als hätten sie zugestimmt (vgl. dazu BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 Rn. 22 ff.; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768 Rn. 20; Urteil vom 9. Juni 2015 - II ZR 420/13, ZIP 2015, 1626 Rn. 20 ff.), obwohl sie bereits aufgrund ihrer Gesellschafterdarlehen in 2001 eine Schuldbefreiung gegenüber der E.     AG erlangt hatten.
  • OLG Brandenburg, 03.02.2021 - 7 U 43/19

    Anforderungen bei einem noch zu schließenden Maklervertrag

  • BGH, 09.06.2015 - II ZR 110/14

    Zulassung einer Revision wegen Divergenz; Abweichung eines Oberlandesgerichts bei

  • OLG Hamm, 29.09.2016 - 34 U 231/15

    Haftung der Gründungsgesellschafterin, der Treuhandgesellschaft und des

  • OLG Karlsruhe, 29.04.2019 - 15 U 138/16

    Informationspflichten des Geschäftsführers einer Schutzgemeinschafts-Versammlung

  • OLG Hamm, 26.11.2015 - 34 U 105/15

    Pflichten des Anlageberaters

  • OLG München, 27.05.2020 - 7 U 594/20

    Abdingbarkeit des § 167 Abs. 3 HGB

  • OLG München, 31.07.2019 - 7 U 3799/18

    Einholung eines Schiedsgutachtens bei Bestimmung der Abfindungshöhe

  • LG Köln, 03.08.2017 - 91 O 7/17
  • OLG München, 31.07.2019 - 7 U 651/19

    Inanspruchnahme eines (ausgeschiedenen) Kommanditisten eines Filmfonds auf

  • OLG München, 31.07.2019 - 7 U 649/19

    Erbringung der Einlage einer Kommanditistin

  • LG Münster, 27.03.2020 - 8 O 189/17

    Actio pro socio

  • OLG München, 21.10.2020 - 7 U 2993/20

    Umfang der Kommanditistenhaftung bei Verlust und Fehlbetrag

  • OLG München, 26.02.2020 - 7 U 977/19

    Berufung, Abfindung, Gesellschafter, Gesellschaft, Gesellschafterversammlung,

  • OLG München, 21.10.2020 - 7 U 2556/20

    Auslegung einer gesellschaftsvertraglichen Klausel (rückständige Pflichteinlage

  • OLG München, 26.02.2020 - 7 U 929/19

    Gesellschaft, Gesellschafterversammlung, Berufung, Pflichteinlage,

  • OLG München, 26.02.2020 - 7 U 3695/19

    Berufung, Gesellschaft, Auslegung, Kaufvertrag, Gesellschafter,

  • OLG München, 26.02.2020 - 7 U 1195/19

    Berufung, Gesellschaft, Gesellschafterversammlung, Gesellschafter,

  • OLG München, 12.02.2020 - 7 U 347/19

    Berufung, Gesellschafterversammlung, Abfindung, Gesellschafter, Gesellschaft,

  • OLG München, 31.07.2019 - 7 U 339/19

    Streit der Kommanditisten um die restliche Erbringung einer Einlage

  • LG Essen, 12.08.2016 - 19 O 254/15

    Verpflichtung eines Gesellschafters zur Erstattung eines

  • KG, 04.04.2019 - 12 U 106/17

    Gesamtschuldner

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Rechtsprechung
   OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2013,49181
OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13 (https://dejure.org/2013,49181)
OLG München, Entscheidung vom 12.12.2013 - 24 U 348/13 (https://dejure.org/2013,49181)
OLG München, Entscheidung vom 12. Dezember 2013 - 24 U 348/13 (https://dejure.org/2013,49181)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Ausschluss eines Gesellschafters aus einer Publikums-Gesellschaft wegen verweigerter Zustimmung zu einem Sanierungskonzept

  • zip-online.de

    Zur gesellschafterlichen Treuepflicht bei "Sanieren oder Ausscheiden"

  • rechtsportal.de

    Ausschluss eines Gesellschafters aus einer Publikums-Gesellschaft wegen verweigerter Zustimmung zu einem Sanierungskonzept

  • rechtsportal.de

    BGB § 705 ; BGB § 707 ; BGB § 735
    Ausschluss eines Gesellschafters aus einer Publikums-Gesellschaft wegen verweigerter Zustimmung zu einem Sanierungskonzept

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
  • juris (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2014, 1172
  • NZG 2014, 818
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (4)

  • BGH, 25.01.2011 - II ZR 122/09

    Wirtschaftliche Schieflage einer Publikumspersonengesellschaft: Pflicht der nicht

    Auszug aus OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13
    Insoweit weiche die vorliegende Fallgestaltung deutlich von der ab, die dem Urteil des BGH vom 25.01.2011, Az.: II ZR 122/09, zugrunde gelegen habe.

    Der Beklagte trägt weiter vor, dass die Klägerin ihre Forderung ausschließlich auf das Urteil des BGH vom 19.10.2009, Az.: II ZR 240/08, "Sanieren oder Ausscheiden", stütze, aber das zweite Urteil des BGH dazu vom 25.01.2011, Az.: II ZR 122/09, ignoriere.

    Der Entzug der Gesellschafterstellung durch zwangsweises Ausscheiden ist grundsätzlich nur mit Zustimmung des betroffenen Gesellschafters möglich, sei es durch antizipierte Zustimmung in Form einer eindeutigen Regelung im Gesellschaftsvertrag, sei es durch Zustimmung zu einem Beschluss, durch den - nachträglich - eine Ausschlussregelung in den Gesellschaftsvertrag eingefügt wird (vgl. dazu BGHZ 183, 1 ff.; BGH in WM 2011, 885 ff.).

    Der zweiten Entscheidung des BGH vom 25.01.2011 zu diesem Themenkomplex (Az.: II ZR 122/09) lag jedoch ein der vorliegenden Fallgestaltung insoweit ähnlich gelagerter Sachverhalt zugrunde, als dort für den Zeitpunkt des Gesellschafterbeschlusses (dort: 18.01.2006) lediglich ein "Krisenfall" bzw. eine "finanzielle Schieflage" festgestellt und Zahlungsunfähigkeit ohne Umsetzung geeigneter Sanierungsmaßnahmen (erst) für "spätestens 2009" prognostitziert worden war.

    c) In Anwendung der Grundsätze, die dem BGH-Urteil vom 25.01.2011 (WM 2011, 885 ff.) zur Herleitung und Begründung einer zur Zustimmung zu einem die Gesellschafterstellung aufhebenden Gesellschafterbeschluss verpflichtenden Treuepflicht zu entnehmen sind, auf den vorliegenden Fall ist jedoch im Streitfall eine besondere gesellschafterliche Treuepflicht des Beklagten, die ihn zur Zustimmung zum Ausschlussbeschluss verpflichtet hätte, zu verneinen.

  • BGH, 19.10.2009 - II ZR 240/08

    "Sanieren oder Ausscheiden"

    Auszug aus OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13
    Auf der Grundlage der im vorliegenden Fall einschlägigen Entscheidung des BGH vom 19.10.2009, Az.: II ZR 240/08, sei der Klage stattzugeben.

    Der Beklagte trägt weiter vor, dass die Klägerin ihre Forderung ausschließlich auf das Urteil des BGH vom 19.10.2009, Az.: II ZR 240/08, "Sanieren oder Ausscheiden", stütze, aber das zweite Urteil des BGH dazu vom 25.01.2011, Az.: II ZR 122/09, ignoriere.

    Der Entzug der Gesellschafterstellung durch zwangsweises Ausscheiden ist grundsätzlich nur mit Zustimmung des betroffenen Gesellschafters möglich, sei es durch antizipierte Zustimmung in Form einer eindeutigen Regelung im Gesellschaftsvertrag, sei es durch Zustimmung zu einem Beschluss, durch den - nachträglich - eine Ausschlussregelung in den Gesellschaftsvertrag eingefügt wird (vgl. dazu BGHZ 183, 1 ff.; BGH in WM 2011, 885 ff.).

    Es ist zwar zutreffend, dass in der grundlegenden Entscheidung des BGH zum Thema: "Sanieren oder Ausscheiden" vom 19.09.2009 (Az.: II ZR 240/08) für den Zeitpunkt der dortigen Beschlussfassung nicht nur eine Überschuldung, sondern bereits Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft festgestellt worden war.

  • BGH, 25.05.2009 - II ZR 259/07

    Stimmabgabe für eine Beitragserhöhung als Zustimmung

    Auszug aus OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13
    Diese Regelung ist jedoch unwirksam, weil sie keine Begrenzung nach oben enthält und damit Ausmaß und Umfang der möglichen zusätzlichen Belastung für den einzelnen Gesellschafter nicht erkennen lässt (vgl. dazu Palandt, BGB , 72. Aufl., § 707 BGB Rn. 3; BGH in NJW-RR 2009, 1264 ).
  • OLG Stuttgart, 11.07.2013 - 19 U 11/13

    Sanierungsbedürftige Publikumspersonengesellschaft: Zustimmungspflicht eines

    Auszug aus OLG München, 12.12.2013 - 24 U 348/13
    Die Revision gegen dieses Urteil ist gemäß § 543 Abs. 2 Ziffer 2 ZPO zuzulassen, weil der Senat mit der getroffenen Entscheidung von Entscheidungen anderer Oberlandesgerichte (vgl. etwa das Urteil des OLG Stuttgart vom 11.07.2013, Az.: 19 U 11/13, Anlage K 24) in Parallelverfahren abweicht.
  • BGH, 09.06.2015 - II ZR 420/13

    Gesellschaftsvertrag einer Publikumspersonengesellschaft: Regelung über die

    Das Berufungsgericht (OLG München, ZIP 2014, 1172 ff.) hat zur Begründung seiner Entscheidung im Wesentlichen ausgeführt: Der Beklagte sei nicht aufgrund des Beschlusses vom 2. Dezember 2009 aus der Klägerin ausgeschieden, sondern weiterhin Gesellschafter.
  • OLG Düsseldorf, 27.06.2014 - 16 U 149/13

    Ausschluss eines Gesellschafters aus einer BGB -Gesellschaft

    Für diese Phase sieht § 3 Abs. 1, 2. Spiegelstrich GV vielmehr vor, dass die Gesellschafter verpflichtet sind, Nachschüsse bei fehlender Liquidität quotal entsprechend seiner Beteiligung zu leisten (so auch Senatsurteil vom 7. März 2014, Az.: I-16 U 117/13; KG Berlin, Urteil vom 23. Januar 2014, Az.: 19 U 68/12 und insoweit auch: OLG München, Urteil vom 12. Dezember 2013, Az.: 24 U 348/13).

    Nach der von dem Senat vertretenen Auffassung kommt es nicht darauf an, ob eine unwirksame Regelung im Gesellschaftsvertrag geeignet ist, eine Erwartungshaltung zu begründen (siehe dazu OLG München, Urteil vom 12. Dezember 2013, Az.: 24 U 348/13).

    Die Revision wird gemäß § 543 Abs. 2 Nr. 2 ZPO zugelassen, da der Senat mit der getroffenen Entscheidung von dem Urteil des Oberlandesgerichts München vom 12. Dezember 2013 - Az.: 24 U 348/13 -, das in einem parallel gelagerten Sachverhalt ergangen ist, abweicht, so dass die Einheitlichkeit der Rechtsprechung eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs erforderlich macht.

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